Kunst auf dem Kapellenhof


Die große neue Skulptur mit dem Namen „ Atlas Gräser 14-5-23 “ für das Hofgut Kapellenhof zeigt drei in sich gewundene Metallhalme, die von einem flachzylindrischen Körper auf ihren Spitzen gekrönt werden. Mit einer Höhe von 3,5 m entsteht ein Raum, in den man sich hineinstellen kann und so dieses tragende Dazwischen auch selbst erleben, ein Teil der Skulptur werden kann.

Gleichzeitig ermöglicht das Schauen aus dem Inneren der Skulptur einen anderen Blick auf die Welt draußen.

Das Werk ist mosaikartig aus kleinen Metallblättchen gefertigt, einem Wachstumsmotiv folgend. Das Gefüge der Metallteile ist von Fugen durchzogen, sie sind nur stellenweise verschweißt. Der Farbauftrag verdeckt dies durch Verdichtung, stellenweise erlaubt es aber den Blick durch die durchscheinenden Farbschichten bis auf den metallenen Grund.

Dieser scheinbaren Zerbrechlichkeit im Detail folgt auch die Fragilität der Gesamtkomposition.

Der Künstler sagt über seine neue Skulptur: „Auf einem Schafhof geschieht ein Umwandlungsprozeß von Naturressourcen im Zusammenwirken von Tieren und der Tatkraft und dem Wissen von Menschen. Am Anfang ist das Gras und am Ende dann der Käse. Ein Gewordenes.

Wenn man sich ins Gras legt, tragen die Gräser den Himmel. Sie sind das Dazwischen von Himmel und Erde. Der Zwischenraum ist das Werdende. Im antiken Motiv des himmelsgewölbetragenden Titanen Atlas spiegelt sich diese Sicht.“

Bruno Feger, geboren 1962 im Schwarzwald, hat sich nach Studien in Berlin seit Ende der 1980er Jahre auf Skulpturen aus Holz und Stahl konzentriert. Viele seiner Werke sind vor Gebäuden und in Aussenanlagen in Hessen und europaweit zu finden. Sein künstlerischer Werdegang gründet sich auf einem Architekturstudium, hierin ruht  sein besonderes Interesse an der Wechselwirkung von  Mensch und Umwelt. Dies ist sowohl der Landschafts- wie der Architekturraum.

Bruno Feger geht es um Raumerkundung, ein Erschließen des Bewegungsraums, was durch die ausgewählte Linienführung und Größenverhälnisse der Skulpturen geführt wird. Der Schwerpunkt seines Werkes liegt auf floralen Portraits, die anfänglich  aus Holz inzwischen aber ausschließlich aus Stahl gefertigt sind und dem pflanzlichen Wuchern assoziativ verbundenen Schriftskulpturen aus Stahl gebogen,wie Handschriften gleichend.

Die in jüngerer Zeit entstandenen „Stahlwerke“ ( „Mohn“, „Tulpen“, „Hagebutten“, „Kirschen“, „Gräser“, „Ähre“ ) können bis zu sechs Meter hoch sein und sind meist aus kleinen Stahl-Plättchen in Punkt-Schweißtechnik zusammengesetzt.

Ihn interessieren Materialität und Entstehungsprozeß, das Zusammenwirken von Skulptur, Mensch und Raum. Der Kontrast zwischen den aus Stahl und Farbe geschaffenen künstlichen Pflanzen und der sie umgebenden Natur, die sich mittlerweile weitgehends als Kulturraum gibt, ist eine der Dichotomien, die Bruno Feger immer wieder in seinen Werken thematisiert.

Fegers Werke werfen insbesondere Fragen in Bezug auf unsere Wahrnehmung der Natur,

auf virtuelle und künstlich geschaffene Welten und die zeichenhafte Überlagerung von Illusion und Realität auf.

Der Hammersbacher Kapellenhof als einzige Bioschafskäserei im Rhein-Main-Gebiet freut sich auf den Einzug der bildenden Kunst durch Bruno Feger’s Skulptur – eine schöne Ergänzung zur handwerklichen Kunst der Käseherstellung.

Am 11.6. sind Sie herzlich um 11 Uhr zur feierlichen Enthüllung der „Atlas Gräser 14-5-23“eingeladen. Für Essen und Trinken ist gesorgt.

Foto: Martin Koswig

Hofgut Kapellenhof - Ihre regionale Bioschafkäserei im Rhein-Main Gebiet (hofgut-kapellenhof.de)

 

Ort: Kapellenhof

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